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Jenny Fabrics
Im Juni 2020 bekomme ich die Anfrage, die letzten Atemzüge der Textilfabrik «Jenny Fabrics AG» in Niederurnen (GL) filmisch zu dokumentieren. Corona hat dem Unternehmen den letzten Stoss versetzt: Mitarbeiter müssen gehen. Maschinen werden abgestellt. Wissen geht verloren. Das Ziel des Filmes ist Kulturerhalt. Anfangs bin ich unsicher, ob ich den Auftrag annehmen soll. Stehen wir nicht sowieso machtlos am Fluss der Zeit? Wozu festhalten, was nicht festzuhalten ist?
Ein Spaziergang mit meinen Eltern und meinen beiden Töchtern inspiriert mich, den Auftrag anzunehmen. Ich bin heuer 38. Meine Töchter wachsen heran, meine Eltern gehen von Jahr zu Jahr gebückter. In absehbarer Zeit spazieren wir ohne sie den Rhein entlang. Auf einmal spüre ich den Wunsch, einen Film über meine Eltern zu drehen. Ich stelle mir vor, ihre inspirierende Art für jene festzuhalten, die nach ihnen kommen. Ihre Geschichten, ihr Lachen, ihr „so!-und-nicht-anders“.
In diesem Moment erkenne ich eine Chance des Filmemachens, die ich bis anhin so nicht erfasste: Menschen über Generationen hinweg zu inspirieren und so etwas beizutragen, dass sich die menschliche Kultur weiterentwickelt. Der Gedanken liefert mir den Grund, den Auftrag bei der Jenny Fabrics AG anzunehmen. Ich stelle mir vor, ein Mensch schaut in 200 oder 1000 Jahren unseren Film; vielleicht gefällt ihm das, was er sieht, vielleicht regt es ihn an zu einem Gedanken, vielleicht schüttelt er auch nur den Kopf und lächelt,…
Unkommentierte Version fürs Museum
kommentierte Version
Facts
Konzept: Florian Bitterlin, Tina Moor, Marion Becella Nef
Regie: Florian Bitterlin
Kamera: Dschafar El Kassem
Ton: Corsin Bader
Assistenz: Florian Denning
Produktion:Zürcherische Seidenindustrie Gesellschaft